französischer Ethnologe und Politiker; Spezialgebiet: die präkolumbian. Epoche Mexikos; schloss sich 1940 in London de Gaulle an und wurde ein enger Mitarbeiter; ab 1943 Leiter des Geheimdiensts in Algerien; 1945 Informationsminister, dann Kolonialminister; 1960 wegen Sympathien für die Algier-Putschisten entlassen; Veröffentl. u. a.: "L'art du Mexico ancien"
* 3. Februar 1912 Montpellier
† 6. August 1990 Neuilly bei Paris
Herkunft
Jacques Emile Yves Soustelle war Arbeitersohn aus Montpellier, wuchs aber in Lyon auf.
Ausbildung
Hochbegabt, wurde er nach Schulbesuch und ersten Studien in Lyon Stipendiat der École Normale Superieure und studierte Philosophie, Völkerkunde und Soziologie. Er bestand sämtliche Examina mit Auszeichnung und promovierte 20jährig zum Doktor der Philosophie.
Wirken
Als Ethnologe unternahm er mit seiner Frau, ebenfalls Ethnologin, von 1932-39 mehrere Expeditionen in noch unerforschte Gebiete Mittel- und Südamerikas (u.a. Kultur der Azteken). 1938 wurde er zweiter Direktor des Völkerkundemuseums in Paris. Außerdem lehrte S. am Collège de France und an der École Coloniale (1938-39).
Politisch war S. zu jener Zeit Sozialist. 1938 wurde er Sekretär des von ihm organisierten Verbandes französischer Intellektueller, die gegen das "Münchner Abkommen" protestierten. Im Kriege wehruntauglich, wurde er 1940 an die mexikanische Botschaft entsandt. Nach der Niederlage Frankreichs 1940 schloß sich S. in London ...